Major Arkana

Major Arkana

Nachfolgend sind alle 22 Karten der Major Arkana aufgeführt. Unter den jeweiligen Tarotkarten befinden sich kurze Stichpunkte, die Dir einen schnellen Überblick über die Bedeutung der aufrechten bzw. umgekehrten Position geben sollen.

 Wenn Du direkt auf eine Tarotkarte der Major Arkana klickst, gelangst Du zur detaillierten Beschreibung mit den Bereichen Allgemeine Deutung, Liebe und vielem mehr.

Zum Schluss kannst Du Dich auf die Reise des Helden begeben und seine Entwicklung verfolgen.

For the English version, check out The Major Arcana.

Tarot

Übersicht der Major Arkana

Tarotkarte der Narr

0 Der Narr
Aufrecht: Frei, Beginn, Kindlich, Spontan
Umgekehrt: Impulsiv, Riskio, Naiv, Übermut

Tarotkarte der Magier

1 Der Magier
AufrechtMacht, Achtsam, Tatkraft, Konzentration
Umgekehrt: Übereifer, Zögern, Planlos, Manipulation

Tarotkarte die Hohepriesterin

2 Die Hohepriesterin
Aufrecht: Unbewusst, Passiv, Intuition, Mysteriös
Umgekehrt: Verträumt, Rückzug, Materiell, Geheim

Tarotkarte die Herrscherin

3 Die Herrscherin
Aufrecht: Fülle, Weiblich, Natur, Sinnlich
Umgekehrt: Abhängig, Neid, Kalt, Blockiert

Tarotkarte der Herrscher

4 Der Herrscher
Aufrecht: Autorität, Männlich, Struktur, Regelbewusst
Umgekehrt: Unflexibel, Kontrolle, Zügellos, Dominanz

Tarotkarte der Hierophant

5 Der Hierophant
AufrechtBildung, Glaube, Konform, Tradition
Umgekehrt: Rebell, Einsam, Individuell, Freiheit

Tarotkarte die Liebenden

6 Die Liebenden
Aufrecht: Liebe, Treue, Beziehungen, Werte
Umgekehrt: Egoismus, Umtriebig, Ungebunden, Unsitte

Tarotkarte der Wagen

7 Der Wagen
Aufrecht: Erfolg, Mut, Hingabe, Kontrolle
Umgekehrt: Ziellos, Hochmut, Zwang, Unsicher

Tarotkarte die Stärke

8 Die Stärke
Aufrecht: Kraft, Mut, Einfluss, Barmherzig
Umgekehrt: Kraftlos, Zweifel, Scheitern, Rohheit

Tarotkarte der Eremit

9 Der Eremit
Aufrecht: Suchend, Einsam, Stille, Lehrer
Umgekehrt: Ziellos, Isolation, Abkehr, Enttäuschung

Tarotkarte das Rad des Schicksals

10 Das Schicksalsrad
Aufrecht: Zufall, Schicksal, Wende, Veränderung
Umgekehrt: Unglück, Starre, Ohnmacht, Ausbruch

Tarotkarte die Gerechtigkeit

11 Die Gerechtigkeit
Aufrecht: Verantwortung, Fairness, Wahrheit, Kausalität
Umgekehrt: Einseitig, Unrecht, Lüge, Verrat

Tarotkarte Der Gehängte

12 Der Gehängte
Aufrecht: Pause, Loslassen, Aufgabe, Umkehr
Umgekehrt: Verzögert, Widerstand, Hinhalten, Krise

Tarotkarte der Tod

13 Der Tod
Aufrecht: Ende, Übergang, Wandel, Annahme
Umgekehrt: Angst, Verlust, Starre, Löschen

Tarotkarte die Mäßigkeit

14 Die Mäßigkeit
Aufrecht: Ausgleich, Gesundheit, Harmonie, Friede
Umgekehrt: Ungleich, Erschöpft, Störung, Übermaß

Tarotkarte der Teufel

15 Der Teufel
Aufrecht: Materialismus, Sünde, Abhängig, Wille
Umgekehrt: Aberglaube, Loslösung, Zweifel, Distanz

Tarotkarte der Turm

16 Der Turm
Aufrecht: Erlösung, Chaos, Veränderung, Erwachen
Umgekehrt: Zwang, Angst, Zerstörung, Starre

Tarotkarte der Stern

17 Der Stern
Aufrecht: Glaube, Hoffnung, Glück, Gelassen
Umgekehrt: Irrglaube, Trennung, Verzweiflung, Verwirrt

Tarotkarte der Mond

18 Der Mond
Aufrecht: Angst, Illusion, Imagination, Vorahnung
Umgekehrt: Mut, Klarheit, Friede, Unterdrückung

Tarotkarte die Sonne

19 Die Sonne
Aufrecht: Erleuchtung, Vital, Erfolg, Positiv
Umgekehrt: Überschwang, Depressiv, Müde, Verwirrt

Tarotkarte das Gericht

20 Das Gericht
Aufrecht: Erwacht, Erlösung, Entscheidung, Innerer Ruf
Umgekehrt: Kritik, Schuld, Zweifel, Ignoranz

Tarotkarte die Welt

21 Die Welt
Aufrecht: Integration, Vollendung, Reise, Einheit
Umgekehrt: Verzögerung, Zerstreut, Starre, Isolation

Beschreibung der Major Arkana

Ein Tarot Kartendeck enthält 56 Karten, die der Minor Arkana und 22 Karten, die der Major Arkana zugeordnet werden. Die Nummerierung der Letzteren beginnt beim Narren mit der Null und endet bei der Welt mit der 21. Die Major Arkana gelten auch als Trümpfe oder Trumpfkarten im Tarot. 

Ursprünglich bedeutet das Wort „Arkana“ tief liegendes Geheimnis. Frühe Gelehrte verstanden darunter die Geheimnisse des Geistes und der Natur. Diese Geheimnisse befinden sich oft verschlüsselt in unserem Unterbewusstsein. Die Tarotkarten sind der Schlüssel um diese Geheimnisse zu lüften und für unser Leben sinnvoll zu nutzen.

Die Trumpfkarten im Tarot sind in diesem Sinne besonders, da sich in Ihnen die verschiedenen Aspekte des menschlichen Handelns, Denkens und Fühlens essentiell widerspiegeln.

Die Karten der Major Arkana stellen symbolhaft die Reise eines jeden Menschen von seiner Geburt bis zu seinem Tode dar. Oder auch die geistige oder moralische Entwicklung vom Kind, des ersten Bewusstwerdens des eigenen Ichs, bis zum Erwachsenen, der inneren Frieden und Erfüllung gefunden hat (siehe die „Reise des Helden“, weiter unten in diesem Kapitel). 

Unser Lebensweg ist eben nicht immer geradlinig und Beschwerdefrei, wie wir es uns oft wünschen, sondern hat viele Höhen und Tiefen, manche Abkürzung oder verschlungenen Pfade. Am Ende jedoch schließt sich der Kreis und wir kommen wieder am Ausgangspunkt unserer Reise an. 

Die Tarotkarten der Major Arkana können uns hierbei helfen unseren Kreislauf gut zu meistern und uns auf Chancen und Barrieren hinweisen. Die Karten offenbaren uns nicht nur unbewusste Geheimnisse, sondern zeigen uns ebenso, inwiefern unser eigenes Verhalten Einfluss auf unser Leben hat, im positiven wie im negativen Sinn.

In diesem Kapitel soll es zunächst darum gehen, wie Du mit Karten der Major Arkana während einer Tarotsitzung umgehst und sie deutest. 

Des Weiteren wird Dir die „Reise des Helden“ vorgestellt, eine Geschichte um den innewohnenden Kreislauf der Tarotkarten besser zu verinnerlichen und die Bedeutung der Karten zu erlernen. Am Schluss dieses Kapitels sind nochmal alle Karten der Major Arkana stichpunktartig aufgeführt.

Bedeutung der Karten der Major Arkana

Wird beim Kartenlegen eine Karte der Major Arkana gezogen, so deutet dies auf eine wichtige, tiefer greifende Botschaft hin, der Du besondere Gewichtung in Deinem Tarotdialog geben solltest. Aufgrund ihrer herausragenden Stellung im Tarotkartendeck haben sie generell eine höhere Aussagekraft als die Karten der Minor Arkana. 

Sie deuten oft auf tiefer liegende und langfristige Zusammenhänge und Botschaften hin. Beachte allerdings, dass je nach Legesystem und Fragestellung die Trumpfkarten unterschiedlichen Einfluss auf Deine Taroterkenntnis haben.

Solltest Du während einer Tarotsitzung mehrere Karten der Major Arkana Kategorie ziehen, so ist besondere Aufmerksamkeit beim deuten der gesamten Karten gefragt. Mehrere Trümpfe symbolisieren einen wichtigen Wendepunkt im Leben und dürfen nicht ignoriert werden. 

Wenn wir uns vor solch einer wichtigen Botschaft verschließen, kommt es oft vor, dass die Karten sich über andere Fragen oder Legesysteme Gehör verschaffen wollen und somit nachfolgende Tarotsitzungen ungünstig beeinflussen. Nimm Dir also ruhig Zeit und notiere sorgfältig die gezogenen Karten. 

Lasse Dich bei Deinem Dialog mit den Karten ganz von Deiner Intuition leiten und gib Deinem Unterbewusstsein die Möglichkeit sich zu offenbaren.

Verkehrte bzw. Umgekehrte Karten der Major Arkana sind dahingehend besonders, da sie uns auf gegenwärtige Blockaden in unserem Leben hinweisen. Ohne die Bewältigung dieser Blockaden werden wir nicht in der Lage sein weiter zu wachsen und geistige Erfüllung zu erfahren. 

Im Tarot zeigen uns die Karten, was wir selber tun können, um Chancen zu nutzen und Hindernisse zu meistern. Viele Menschen haben Respekt oder sogar Angst vor den Trumpfkarten, gerade wenn sie in umgekehrter Darstellung erscheinen.

Sieh die Karten als Lehrmeister, der Dich an die Hand nimmt um Dich auf deiner eigenen spirituellen Reise zu begleiten.

Die Reise des Helden

Um ein tieferes Verständnis der Major Arkana zu gewinnen, gibt es die Geschichte der „Reise des Helden“ (Der Held ist der Narr). Sie führt den Leser über die Anfänge der geistigen Entwicklung hin zur Vervollkommnung des menschlichen Geistes.

Die Reise beginnt mit dem Narren (0). Diese Karte steht symbolisch für den Anfang der geistigen und ethischen Entwicklung, welche jeder Mensch durchläuft. Der Narr mit seiner Unbefangenheit und Einfachheit begibt sich auf die schwere und bürdenvolle Reise des Lebens, ohne allzu sehr auf die ihn zukommenden Hürden zu blicken. 

Durch seine Neugier, Offenheit und Spontanität bringt der Narr alle Voraussetzungen mit, um wichtige Lebenserfahrungen zu sammeln und in sein Selbst zu integrieren. Eine Besonderheit bei der Karte des Narren ist die Nummerierung mit der Zahl 0. 

Die Null ist nummerisch betrachtet weder den positiven noch den negativen Zahlen zuzuordnen, sondern bildet quasi den Ausgangs- bzw. Balancepunkt dieser beiden Pole. Der Narr ist ebenfalls noch nicht in einem Extrem gefangen sondern frei in seinem Denken und Wirken.

Als erstes begegnet der Narr dem Magier (1) und der Hohen Priesterin (2). Diese beiden Tarotkarten stehen für das Streben nach Balance und Ausgleich in unserer Welt. 

Sie sind zwei Seiten einer Medaille und können ohne einander nicht existieren. Der Magier steht hierbei für maskuline, bewusste Energien. Die Hohe Priesterin für feminine, unbewusste Strömungen.

Solche Gegensätze gehören zur Natur des Tarots und entziehen sich der simplen Einteilung in „gute“ und „schlechte“ Eigenschaften von Karten.

Die Karten geben uns die Möglichkeit in unserem Leben wieder ins Gleichgewicht zu kommen, indem sie uns über unser Unterbewusst wichtige Botschaften senden.

Mit dem Fortschreiten seiner Reise nimmt der Held immer intensiver seine Umwelt war. Er erkennt seine Mutter, die ihn nährt und aufzieht sowie Mutter Erde, die im weitesten Sinne ebenfalls für ihn sorgt und sich seiner annimmt. Die Herrscherin (3) steht als Karte für die Mutter, da sie symbolhaft für Natur und Wahrnehmung steht.

Nachdem der Narr beginnt sich von seiner Mutter zu lösen begegnet er seinem Vater, welcher durch die Karte des Herrschers (4) dargestellt wird. Der Herrscher symbolisiert Struktur und Authorität. 

Dadurch erfährt der Narr ein neues Maß an Sicherheit und Orientierung in der Welt. Er lernt durch den Vater zudem, das Regeln zwar auch Einschränkungen bedeuten, im gleichen Atemzug aber wichtig sind um sich in der Welt zu orientieren.

Als nächstes beginnt der Narr sich von den Eltern zu lösen und in die weite Welt zu wandern. Dort erfährt er was es bedeutet Teil einer Gruppe oder Glaubensgemeinschaft zu sein. Der Hierophant (5) steht hierbei als organisiertes Lehrsystem, welches den Heranwachsenden in die Welt des sozialen Miteinanders einführt. 

Der Narr lernt somit Teil einer Gemeinschaft zu werden und sich ihr anzupassen. Die Karte des Hierophanten zeigt eine Segnung von zwei Adepten, die zwar in erster Linie religiös anmutet, aber auf jegliche gesellschaftlichen Initiationsriten angewendet werden kann.

Die nächste Erfahrung des Narren ist das Verlangen nach einer innigen und körperlichen Beziehung zu einem Mitmenschen. Bisher genügte er sich selber, möchte aber nun Teil einer großen Liebe werden, dargestellt durch die Karte der Liebenden (6).

Nach einiger Zeit wird der Narr zum Erwachsenen, mit einem ausgeprägten Selbstbewusstsein und einem hohen Maß an Selbstkontrolle. Der Wagen (7) steht bei dieser Etappe für die bisher erreichten Errungenschaften und Erfolge des Helden sowohl in mentaler als auch weltlicher Hinsicht.

Das Leben hält für den Helden allerdings Bürden und Belastungen bereit, die dieser nur mir Ausdauer und Willenskraft erfolgreich überstehen kann. Die Stärke (8) symbolisiert in diesem Fall Eigenschaften wie Resilienz, Ausdauer und Toleranz, die nötig sind, um nach Misserfolgen wieder aufzustehen und seine Reise fortzusetzen.

Der Narr beginnt sich mit der Zeit Fragen zu stellen über das Warum und den Sinn des Lebens. Dies Suche nach Antworten aus einem tiefen Drang nach geistiger Vervollkommnung wird durch die Karte des Eremiten (9) repräsentiert. Der Held sucht mehr nach Rückzug um sich in Ruhe in Kontemplation zu üben.

Als Ergebnis seiner Suche, erkennt der Held, dass wie alles in der Welt miteinander verbunden ist. Das Schicksalsrad (10) symbolisiert die mystischen Geheimnisse unserer Welt und die Kreisläufe welchen wir in unserem Leben unterliegen. 

Durch diese Erfahrung ist das innere Verlangen nach Antworten erstmal gestillt. Der Narr beginnt einen neuen Aufbruch in die Welt, um seine neue gewonnen Erkenntnisse und Sichtweisen anwenden zu können.

Durch die neuen gewonnenen Erkenntnisse lässt der Narr sein vergangenes Leben nochmal Revue passieren. Er übernimmt Verantwortung für vergangene Taten und erkennt das Prinzip von Ursache und Wirkung in Bezug auf seine Taten.

 Dies wird durch die Karte der Gerechtigkeit (11) symbolisiert. Der Held muss sich entscheiden ob er weiter seinen Pfad der Erkenntnis folgt oder zurückgeht und den Weg der Unbefangenheit und Naivität verfolgt.

Schon bald wird der Held unweigerlich die Schwierigkeiten und Härten des Lebens erfahren. Diese Herausforderung wird allmählich zur Überforderung, welcher der Narr nichts mehr entgegensetzen kann, sondern sie akzeptieren muss.

 Das geglaubte Gefühl der Kontrolle erweist sich als Illusion, die nur überwunden werden kann, indem der Held beginnt loszulassen. Der Narr ist nun der Gehängte (12), der einerseits gequält ist durch seine aussichtslose Lage andererseits aber lernt die Dinge zu akzeptieren wie sie sind. Daraus erfährt er eine Art Frieden für sich.

Der Held beginnt nun eine weitere Transformation, indem er alte Gewohnheiten hinter sich lässt und nicht Notwendiges von sich abstreift, um sich auf die wesentlichen Aspekte im Leben zu konzentrieren.  

Dieser Prozess des Todes (13) des alten Selbst ist zugleich aber eine Neuanfang für die Entstehung eines neuen Selbstkonzepts. Durch diese Erfahrung lernt der Held, dass der Tod kein starres Konzept ist , sondern sowohl ein Ende als auch ein Neuanfang sein kann.

In dem Narren reift die Erkenntnis, dass das Wandern zwischen den Extremen im Leben hilfreich sein kann, um die eigene Balance zu finden. Die Mäßigung (14) dargestellt als Engel zeigt, welche Leichtigkeit und Ruhe entsteht wenn wir unsere innere Mitte gefunden haben. Die Integration positiver sowie negativer Aspekte in das eigene Selbst ist für den Helden der Pfad zu innerer Harmonie.

Nachdem der Held einen Zustand inneren Gleichgewichts erreicht hat, führt ihn sein Forschungsdrang hin zu den tief liegenden dunklen Seiten des menschlichen Geistes. Er tritt Auge in Auge mit dem Teufel (15)

Dieser beschreibt unsere inneren Geistesgifte, ist er doch der Ursprung von Ignoranz und Verzweiflung, die jedem Menschen innewohnen. Die Fixierungen auf materielle Begierden verblenden unsere Sicht derart, dass wir nicht erkennen wie sehr sie uns fesseln und wir uns von ihnen versklaven lassen. 

Dies kommt gut auf der Karte des Teufels durch das Menschenpaar zum Ausdruck. Zwar sind sie aneinander gekettet, aber nur so lose, dass es einfach für sie wäre sich zu befreien. Stattdessen verharren sie in ihrer Fessel und erleiden Qualen.

Die Auseinandersetzung mit dem Teufel in uns ist nur schwer zu überwinden. Der Held schafft dies durch einen plötzlichen Wandel, symbolisiert durch den Turm (16). Die Karte des Turms zeigt, wie durch einen Blitz das gewaltige aufgebaute Monument ins wanken kommt. 

Ähnlich ist es mit selbst errichteten geistigen Mauern, die einer starken äußeren Kraft bedürfen um eingerissen zu werden. Wie schon beim Tod ist dieser Abriss gleichzeitig ein Neubeginn, sodass zuvor eingemauerte Gefühle oder Gedanken sich wieder neuen Raum schaffen können.

Unser Held erfährt eine neue Ausgeglichenheit und Ruhe, dargestellt durch den Stern (17). Die Frau auf den Stern ist nackt, ganz unbefangen und ihr Innerstes unverhüllt.

Die klare Nacht und die hellen Sterne symbolisieren Hoffnung und Inspiration. Der Narr hat die negativen Energien des Teufels überwunden und schöpft aus sich selbst heraus neue Kraft. Er fühlt sich frei und öffnet sein Herz der Welt um seine Liebe mit ihr zu teilen.

Doch unser Held ist noch nicht am Ende seiner Reise angelangt. Seine Gefühle des Friedens und der Großherzigkeit sind nur Momentaufnahmen und spiegeln noch nicht sein inneres Selbst wider. Er ist in diesem Stadium anfällig für Illusionen und Wunschdenken, dargestellt durch die Karte des Monds (18).

 Der Mond fördert die lebhafte Phantasie und lässt aus unserem Unterbewusstsein sowohl die schönsten Gefühle und Gedanken als auch unsere schrecklichsten Ängste hervorquellen. Der Held muss auf der Hut sein um Wahrheit und Illusion unterscheiden zu können.

Die Sonne (19) bringt durch ihre Strahlen und ihre Klarheit Licht in den Nebel der Verwirrung. Der Held kann jetzt besser den rechten Pfad vom Irrweg unterscheiden und Ängste sowie Sorgen verblassen allmählich.

So gestärkt mit neuem Enthusiasmus und neuer Energie kann der Narr seine Reise fortsetzen. Im Bild der Sonne wird dies durch das nackte Kind auf dem weißen Pferd dargestellt.

Die Erlösung des Helden steht kurz bevor. Er erkennt, dass die Vergebung sowohl sich selbst als auch seinen Mitmenschen der Pfad zur vollkommenen Reinheit ist. Vergangene Fehler werden umgedeutet und als wichtige Erfahrungen auf dem Pfad zur geistigen Vollkommenheit bewertet. 

Der Narr kann nun selbst Gericht (20) halten über sein bisheriges Leben. Er entscheidet welche Werte und Eigenschaften er weiter pflegt und welche er zurücklässt. Allmählich erkennt er seine wahre Bestimmung, und Zweifel sowie Ängste verschwinden völlig.

Der Held betritt die Welt (21) von neuem, mit einem tieferen Verständnis über ihr Wesen. Er ist nun in der Lage alle Teile seines Selbst zu seiner eigenen Persönlichkeit zu integrieren und sich als ganzheitlich wahrzunehmen. Diese neue Erfüllung gibt dem Narren ein bisher nie gekanntes Gefühl des inneren Glücks. 

Unser Held beginnt nun seine Erfahrungen mit seiner Umwelt zu teilen auf das alle Wesen in den Genuss seiner erfahrenen tiefen Erfüllung kommen können.

Der Kreislauf endet wie er begann mit derselben offenen Unbefangenheit des Helden seine Erkenntnisse mit der Welt zu teilen. Bald wird er zu einer neuen Reise aufbrechen, um ein noch tieferes Verständnis von sich selbst und der Welt zu erhalten.